Donnerstag, 13. Dezember 2012

Ankunft, Abschied und Arbeit ohne Ende

Hallo ihr Lieben!

Es ist eine Weile her, dass ich von mir hoeren lassen habe, aber das hat auch viele gute Gruende.
Bei euch ist es sicher ganz schoen kalt oder? Gibt es schon Schnee? Hier wirds langsam waermer und wir haben schon einige schoene Strandtage gehabt, nur leider fehlte bisher die Gelegenheit, diese auch zu geniessen. Vor kurzem habe ich meine letzte Pruefung geschrieben und damit wars das fuer dieses Semester. Jetzt freue ich mich ueber knapp 3 1/2 Monate Sommerferien, in denen ich einen grossen Bogen um die Uni machen werde!

Seit meinem letzten Eintrag ist einiges passiert und ich fang einfach mal am Anfang an:

In meinen Wintersemesterferien im Juli bin ich noch einmal mit Luiz nach Melbourne geflogen, wo wir ein paar schoene Tage verbracht haben und auch noch mal die Great Ocean Road entlang gefahren sind. Dafuer haben wir uns ein Auto gemietet und noch drei Leute eingeladen, die wir ueber Gumtree gefunden haben; einer Website, auf der man alles Moegliche finden kann, von Jobs, ueber Wohnungen bis zu Mitfahrgelegenheiten. Und das sah dann so aus:


Luiz und ich haben direkt am ersten Abend unsere Lieblingsbar die "Black Pearl" entdeckt. Hier gab es aussergewoehnliche Cocktails, gute Musik und drei Barmaenner, die alle bis auf den Bart identisch aussahen.



St. Kilda - ein bisschen windig wars!


Fritz ist kaum aus Kanada zurueck und hat schon seine eigene Eismarke!


Unser Mietauto, ein Hyundai i30, eher unspektakulaer, aber aussreichend fuer unsere Zwecke. Leider mit Automatik, wie die meisten Autos hier. Unglaublich, aber wahr: Man kann hier naemlich auch seinen Fuehrerschein nur fuer Automatikschaltung machen. Wer macht denn sowas?


Und am Ende haben wir wieder in Port Fairy uebernachtet, weils so schoen war.




Noch ein ganz tolles Cafe in Melbourne. Die Stadt ist voll von schraegen kleinen Cafes und Bars, die alle einen ganz eigenen Charakter haben. Da fahr ich eben auch dreimal im Jahr nach Melbourne!



Nach Melbourne im Juli war es nicht mehr lang, bis Mama und Fritz Anfang August zu Besuch kommen wuerden, aber dazwischen hatte Raffie noch ihren 3. Geburtstag und da der dieses Jahr auf einen Mittwoch fiel, haben Lena und ich den Zwerg von oben bis unten verwoehnt. Zuerst waren wir bei Build-a-bear ein Geburtstagsgeschenk machen. In den Laeden dieser Kette kann man sich selbst ein Stofftier stopfen. Raffie hat sich einen Affen ausgesucht.


Hier bedient sie gerade die Plueschmaschine.


Und das ist der fertige Affe.


Dann gings zu Max Brenner, wo wir alle zur Feier des Tages Schoko-Fondue auf dem Tisch und unseren Gesichtern verteilten.


Ausserdem gab es noch viele neue Bilderbuecher...


... und natuerlich einen Kuchen!


Raffie und ich im Partner-Look.



Spaeter gab es dann auch noch eine richtige Geburtstagsparty mit gaaaaaanz vielen Toertchen...


... einer Huepfburg UND einer Zuckerwattemaschine! Die haette ich zu gerne behalten.


Xander hat sich spaeter an Raffies Geschenken vergriffen und mit Schmuck und Plastikstoeckelschuhen eine Tea Party veranstaltet. In dem Alter ist so was ja noch ganz normal, oder?



Mit der Ankunft meiner Familie kam auch der Abschied von Lena immer naeher und in unserer Panik, die gemeinsame Zeit noch so gut es geht zu nutzen, beschlossen wir kurzfristig nach Terrigal zu fahren, einem kleinen Kuestenort ca. 1 1/2 Stunden noerdlich von Sydney. Terrigal war ein Traum! Nicht nur, weil es da so schoen war, sondern auch, weil wir das bisschen Zeit, was uns noch blieb, nutzen konnten und ganz viel Spass hatten. Ausserdem hab ich hier auch noch meinen Freund und jetzigen Mitbewohner, Simon, kennen gelernt. Aber alles nach der Reihe...






Ja und dann fing auch schon mein zweites Semester an der UTS an und Mama und Fritz kamen endlich zu Besuch! Die beiden haben hier bei uns im Haus uebernachtet, Platz genug gab es ja, sehr zur Freude von Raffie und Xander. Die zwei waren hin und weg von meinem Bruederchen, vor allem Xander, dem fehlt hier wohl ein bisschen der maennliche Einfluss. 




Steht ihm aber gut der Kinderwagen , oder? 


Wir haben dann zusammen Sydney erkundet und unter Anderem das Opernhaus und die Harbour Bridge besichtigt, sind durch die botanischen Gaerten spaziert, haben in Newtown Apfelkuchen gegessen, einen Wal gesehen, uns einen Wellness-Tag gegoennt, sind in den Blue Mountains gewandert, Faehre gefahren und natuerlich bei Max Brenner gewesen!




Da hatte Fritz noch seinen kanadischen Undercut, aber das hat der Friseur hier schnell in den Griff bekommen! 










The apple pie that ate Newtown!





Das hat ihm schon sehr gefallen. Kein Wunder nach einem Jahr mit dem Rucksack durch die Gegend laufen!








Der arme Kerl hat anscheinend nichts zu Essen bekommen in Kanada, denn er hat neben seinem Teller auch immer unsere leer gemacht.


Mama hat die Gelegenheit ergriffen und Fritz neu eingekleidet, mit Bondi Beach T-Shirts und Ganzkoerperschlafanzug!


In den Blue Mountains hat es doch tatsaechlich geschneit!








Kurz vor Mamas und Fritz Ankunft hat sich herausgestellt, dass Pedro, ein ehemaliger brasilianischer Austauschschueler, mit dem Fritz zur Schule gegangen ist, in Canberra ist. Da haben wir uns gleich ein Mietauto genommen und Pedro in der schrecklich langweiligen Hauptstadt besucht.


Ausserdem sind wir fuer fuenf Tage nach Melbourne geflogen, um (zum dritten Mal dieses Jahr) die Great Ocean Road entlang zu fahren, meine damalige Gastfamilie zu besuchen und ein bisschen diese wunderschoene Stadt zu erkunden. Mich hat es besonders gefreut, dass meine Familie endlich mal meine Gastfamilie aus Melbourne kennen lernt, bei der ich mit 17 fast sechs Monate gewohnt habe. 


















Und dann ging es auch schon dem Ende zu! Fritz, Lena, Simon und ich sind noch einmal abends ausgegangen und dann ging es auch schon zum Flughafen und Mama und Fritz sind leider wieder geflogen. 




Die Zeit war schoen, ist aber viel zu schnell vorbei gegangen. Mit der Ankunft der beiden hat auch die Uni bei mir wieder angefangen und so musste ich immer mal wieder verschwinden, um in einer langweiligen Buchhaltungs-Vorlesung zu sitzen... 

Und zu allem Ueberfluss ist dann auch noch Lena gegangen...


Aber zum Traurigsein blieb mir absolut keine Zeit, denn jetzt wo Lena gegangen war, war ich wieder Vollzeit-Au-Pair. Neben Uni und Arbeit kamen noch diverse andere Hindernisse hinzu, wie zum Beispiel, dass wir alle samt aus unserem Haus ausziehen mussten, weil die Boeden neu gemacht und einige Tueren versetzt wurden und noch so einiges anderes veraendert wurde. Das Ganze sollte zehn Tage dauern und waehrend dessen haben wir bei Oma und Opa gewohnt, die im Urlaub waren. Letzten Endes hat das Projekt 13 Wochen (!) gedauert und wir sind von einer Wohnung in die naechste und von Hotel zu Hotel. Internet gab es nicht ueberall und mit meinen Bergen von Unihausaufgaben hab ich da doch ein bisschen die Krise gekriegt! Eine der schoeneren Unterkuenfte war die Wohnung von Toms Schwester, die eine unglaubliche Sicht aufs Meer hatte:


        Und einen Whirlpool!

       

Nach einem sehr stressigen Semester habe ich dann eingesehen, dass Vollzeit Arbeit und Studium nicht funktioniert ohne dass einer oder mehrere drunter leiden muessen und so habe ich beschlossen meine Stelle als Au-Pair zu kuendigen. Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen, da meine Familie ganz wunderbar ist, aber zeitlich laesst es sich nicht mehr unter einen Hut bringen und die Uni hat nun mal Vorrang. Bis Anfang Februar bleib ich noch und dann kommt Judith, meine ehemalige Mitbewohnerin aus Wien, um mich abzuloesen und fuenf Monate in Sydney zu verbringen. Woohoo!!!

Fuer das naechste Semester werde ich mir einen Teilzeit Job suchen und mit Simon zusammenziehen. Der ist gerade in eine schoene Zweizimmerwohnung in Randwick gezogen; das ist ebenfalls in den Eastern Suburbs von Sydney und nicht weit von Bellevue Hill und meiner Uni. Obwohl es mir sicher schwer fallen wird meine Kinder abzugeben, ist es doch kein richtiger Abschied, da ich ja in Sydney bleibe und nicht ins boese "Germany" zurueck gehe, wo alle Au-Pairs frueher oder spaeter hin verschwinden. 

Hier waren wir auf der Hochzeit von Simons Schwester, wo ich gleich die ganze Verwandtschaft kennen lernen 'durfte', die extra aus Irland angereist kam.


Und damit beende ich diesen ewig langen Post, der mehr oder minder die letzten fuenf Monate zusammenfasst. Was ist denn daheim so passiert? In der Weihnachtszeit bekomme sogar ich ein bisschen Heimweh! Ich wuensche euch allen ein frohes Fest und einen guten Rutsch und hoffe, euch gehts allen gut! 

Sonnige Gruesse aus Sydney!